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Beitrag von Gast Di Jan 25, 2011 10:28 am

Das Massaker von Piasnica im September 1939 war die erste systematische Mordaktion
der Nationalsozialisten im besetzten Europa.


Ein gespenstischer Ort. Überall zwischen den Stämmen der hohen Kiefern und Fichten stehen Gedenksteine und Grabkreuze. Es sind Stätten der stillen Erinnerung und des Gebets – zum Beispiel für die mehr als 400 Kinder, die hier ermordet wurden, das jüngste war gerade elf Jahre alt.

Piaśnica (Piasnitz) steht für die erste große Mordaktion der Deutschen im besetzten Europa. Was sich hier in den Wäldern nahe dem kaschubischen Dorf Wielka Piaśnica gleich nach dem deutschen Überfall auf Polen abgespielt hat, lässt sich heute nur noch erahnen. Oder an den Bäumen ablesen, in die bei Gewitter oft Blitze einschlagen – angezogen, so heißt es, vom Metall der Gewehrkugeln, die noch in den Stämmen stecken. Zehn Kilometer nördlich von Wejherowo (Neustadt in Westpreußen) wurden zwischen September und Dezember 1939 tausende Menschen ermordet: Kaschuben aus der Region, psychisch Kranke aus deutschen Heilanstalten sowie internierte deutsche Antifaschisten, Polen, Tschechen und staatenlose Juden aus dem Reichsgebiet.

Der Schauplatz des Verbrechens liegt in Kaschubien, der Kaschubei, einem Landstrich westlich und südwestlich von Danzig, der bei den polnischen Teilungen Ende des 18. Jahrhunderts an Preußen gefallen war. Die Kaschuben, eine eigenständige slawische Volksgruppe (etwa den Sorben in der Lausitz vergleichbar), passten sich unter dem Druck der »Germanisierung« an die deutsche Herrschaft an. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in der Gegend um Wejherowo zu etwa gleichen Teilen deutschsprachige und kaschubische Einwohner. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Gebiet durch den Versailler Vertrag an Polen, die Kaschuben bekannten sich zu dem wiedererstandenen polnischen Staat.

Mit dem deutschen Überfall am 1. September 1939 wurde die Freie Stadt Danzig sofort dem Deutschen Reich eingegliedert. Zum Chef der Zivilverwaltung und kurz darauf zum Reichsstatthalter ernannte Hitler den ehrgeizigen, aus Fürth stammenden Danziger NSDAP-Gauleiter Albert Forster, einen Bankkaufmann, der bereits 1923 in die Partei eingetreten war. Die Nationalsozialisten errichteten in den besetzten Gebieten zunächst den Militärbezirk Westpreußen, der später mit Danzig zum neuen Reichsgau Danzig-Westpreußen verschmolz.

Der Überfall auf Polen war zugleich der Auftakt zu einem gnadenlosen Vernichtungskrieg. Massaker an jüdischen, aber auch an christlichen Polen, an polnischen Intellektuellen, Adligen, Priestern, Gewerkschaftern waren vom ersten Tag an fester Bestandteil des Feldzugs. Neben den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes mordeten auch reguläre Soldaten der Wehrmacht sowie Polizisten und die Männer vom sogenannten Volksdeutschen Selbstschutz.

Die Todesschwadronen dieses Selbstschutzes brachten in den ersten Monaten der Besatzung zwischen 20.000 und 30.000 polnische Staatsbürger um. Unter ihrem Anführer, dem aus Halle an der Saale gebürtigen SS-Oberführer Ludolf von Alvensleben, hatte sich die Miliz zu einer gnadenlosen Terrororganisation entwickelt. Alvensleben berichtete am 17. September 1939 an seinen Chef Heinrich Himmler: »Die Arbeit macht, Reichsführer, wie Sie sich ja denken können, eine riesige Freude.«

Neben dem Selbstschutz war der schon im Juni 1939 in Danzig gegründete SS-Wachsturmbann Eimann besonders aktiv beim Morden im besetzten Gebiet. Zum Beispiel bei der »Sicherung und Säuberung der ehemals polnischen Kreise Stargard, Berent (Beren), Karthaus und Neustadt« sowie beim Aufbau und bei der Bewachung der Gefangenenlager Neufahrwasser, Grenzdorf und Stutthof. Letzteres, rund 40 Kilometer östlich von Danzig gelegen, wurde mit der Zeit zu einem großen KZ ausgebaut.
von Thomas Grasberger (die Zeit)

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