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Die Vorstufe zum Holocaust--->Verbrechen an Armeniern und Aramäern!

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Beitrag von Samson Di Jul 02, 2013 5:25 pm

Admin schrieb:Als Chaldäer wurden Volksgruppen in der mittleren Türkei und im Nordirak bezeichnet, die von ihrer Lebensweise auch den Jessidi entsprechen, und in einer sogenannten echten Urchristlichen Tradition leben. Das Gebiet indem sie in geschlossene Gemeinden leben ist gleich dem der Kurden! Bei den Chaldäern wohnten viele geflohene jüdische Aufständische und Priester der Gemeinde Jeschuah!  



Suryoye / Suroye (Singular: Suryoyo / Suroyo), deutsch „Syrer“, ist die syrischsprachige Eigenbezeichnung und Volksbezeichnung für Angehörige der Kirchen west- und ostsyrischer Tradition. Die Suryoye sind Aramäer, Assyrer, Chaldäer und Maroniten. Der Name des heutigen Staates Syrien leitet sich von der antiken Bezeichnung der Region, Assyrien ab.
Die Suryoye gehören folgenden Kirchen an:
Altkirchliches Patriarchat Antiochien (westsyrische Tradition):
Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien,
Syrisch-Katholische Kirche,
Syrisch-Maronitische Kirche von Antiochien,
Altkirchliches Katholikat Seleukia-Ktesiphon („Kirche des Ostens“, ostsyrische Tradition):
Assyrische Kirche des Ostens,
Alte Kirche des Ostens,
Chaldäisch-Katholische Kirche.
Die Angehörigen dieser Kirchen in Indien nennt man Thomaschristen.
Von den Pogromen kurdischer Milizen, des türkischen, iranischen und irakischen Militärs im und nach dem Ersten Weltkrieg waren neben den Armeniern (siehe Völkermord an den Armeniern) vor allem die Suryoye fast aller Kirchen betroffen. Bis zu einer halben Million von ihnen wurden getötet und viele aus ihrer Heimat vertrieben (siehe Völkermord an den Suryoye), andere wanderten in die westliche Diaspora (Europa, Amerika und Australien) aus.


Die Verwendung des Aramäischen war und ist nicht auf Christen beschränkt, doch bilden sie und ihre Kirchen seit langem die stärkste Trägergruppe dieser Sprache. Mandäer sind nichtchristliche Aramäer. In den Dörfern Bach'a und Dschubb-'Adin (beide in Syrien) lebt eine aramäischsprachige, muslimische Bevölkerungsmehrheit. Darüber hinaus sprechen auch die Kurdischen Juden aramäisch.

Da zur Zeit Jesu die aramäische Sprache von Palästina bis zum Perserreich und darüber hinaus verbreitet war, gibt es historisch weder eine einheitliche Christianisierung der Aramäer noch eine allen gemeinsame Kirchengeschichte. Insofern Jesus und seine Jünger eine Form des Aramäischen sprachen, gibt es ein aramäisches Christentum von Anfang an. Jedoch wird es sehr bald von einem Christentum griechischer Sprache überlagert, in der auch das Neue Testament verbreitet, Gottesdienst gefeiert und christliche Theologie betrieben wird. Als theologische und liturgische Sprache wird ein als Syrisch bezeichnetes Aramäisch zunächst besonders im Gebiet von Edessa und sodann in Mesopotamien östlich der Grenzen des Römischen Reiches bedeutsam.

Samson

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Beitrag von Samson Di Jul 02, 2013 5:26 pm



Das Jahr 1915 ging bei den Suryoye, einem hauptsächlich in den Regionen Tur Abdin, Hakkâri und Urmia lebenden christlichen Volk, als „Jahr des Schwertes“ (aram.: Sayfo) in die Geschichte ein. Nach dem Scheitern ihres Angriffs auf Kaukasien und Nordpersien ermordeten Türken und Kurden damals Armenier, Aramäer/Assyrer und andere Christen, die sich der russischen Gegenoffensive angeschlossen hatten. In Urmia beispielsweise töteten sie 1915 mehrere tausend Gläubige. Im gesamten Gebiet fielen ihnen die meisten Nestorianer zum Opfer, insgesamt rund 47.000. Kurz vor Kriegsende töteten türkische Truppen in Baku und Umgebung noch bis zu 30.000 Armenier. Zusammengenommen haben die Jungtürken allein während der zwischen Mai und September 1918 laufenden Invasion in Kaukasien 50.000 bis 100.000 Armenier und andere orientalische Christen getötet. Insgesamt starben etwa zwei Millionen Christen, darunter 500.000 bis 750.000 Aramäer.[1]
Nicht unerwähnt sollten auch die Christen aus der damaligen türkischen Provinz Syrien und dem Libanon bleiben. Die Jungtürken zeigten sich unempfindlich gegenüber dem Leid der vermeintlich illoyalen christlichen Untertanen und leisteten einer Hungersnot, die den Tod von zuletzt 100.000 Menschen nach sich zog, vermutlich sogar Vorschub.[1]
Einige aramäische Christen in den großen Städten entkamen dem Tod nur durch die Hilfe US-amerikanischer Missionare und des Apostolischen Nuntius. Andere wurden in den Dörfern durch das mutige Eingreifen einiger türkischer Beamter gerettet oder konnten bei türkischen oder kurdischen Freunden versteckt werden. Gleichzeitig versuchten US-amerikanische anglikanische und lutherische Missionare, die alten Christengemeinden im Orient zum Protestantismus zu bekehren. Diese Bemühungen sind bis vor kurzem noch nicht eingestellt worden. Die vom Lausanner Vertrag (1923) garantierten Kollektivrechte, die Armeniern, Griechen und Juden die Ausübung ihrer Religion ermöglichen sollen, wurden den west- und ostsyrischen Christen nicht gewährt. Mittlerweile übt die EU in dieser Angelegenheit Druck aus.

Nach mehreren Berichten, so der Gesellschaft für bedrohte Völker durch Tessa Hofmann, wurden die west- und ostsyrischen Christen Opfer grausamer Verfolgung und Vertreibung. Die Aramäer verloren in den nördlichsten Gebieten Obermesopotamiens und im Iran über 50 Prozent ihrer Gesamtbevölkerung. Bis auf spärliche Reste wurden sie aus ihren alten Siedlungsgebieten vertrieben und mussten unter schwierigsten Bedingungen jahrelang in Lagern zubringen, die unter Aufsicht des Völkerbundes standen.


Bis heute hat noch jede türkische Regierung bestritten, was für die Mehrheit der internationalen Historiker längst geklärt und dokumentarisch gut belegt ist: Die jungtürkische Regierung des Osmanischen Reiches hat während des Ersten Weltkrieges die systematische Ausrottung der Armenier und anderer christlicher Minderheiten, wie Aramäer/Assyrer und Pontos-Griechen betrieben.
Die Verstrickung des Deutschen Reichs in den Völkermord an den Armeniern und Aramäern im Osmanischen Reich ist gut dokumentiert – Deutsche Militärs sind mitverantwortlich und tragen Mitschuld an den Massakern. Etwa 800 deutsche Offiziere waren integraler Bestandteil der türkischen Armee, gehörten ihrem Kommando und ihrem Generalstab an.
Deutsche Offiziere unterzeichneten Befehle, die zu Deportationen führten. Darunter zählen unter anderem Oberstleutnant Sylvester Boettrich, der den Befehl unterzeichnete, der die Entlassung und Deportation tausender Armenier zur Folge hatte; der preußische Generalmajor Friedrich Bronsart von Schellendorf sowie der preußische General Colmar Feiherr von der Goltz, die ebenfalls die Deportationen der Armenier unterstützten; Artillerieoffizier Graf Eberhard Wolffskeel von Reichenberg, der im Herbst 1915 das armenische Viertel der ostanatolischen Stadt Urfa beschießen ließ oder Oberst Otto von Feldmann, der seinen Rat gab, „zu bestimmten Zeiten gewisse Gebiete [...] von Armeniern freizumachen“.

Schon damals hat Deutschland alles daran getan, um Berichte über die Massaker an Armeniern zu unterdrücken. So wurden etwa Journalisten vom Kriegspresseamt angewiesen, über die „armenische Frage“ zu schweigen.
Und auch heute wird weiter geschwiegen, die Leugnung dieses Völkermords und die Verunglimpfung und Diffamierung der Opfer geduldet. Man lässt zu, dass türkische Gemeinden in Deutschland die Lehrpläne deutscher Schulen bestimmen.

Hitler habe bei seiner zweiten Rede vor der Wehrmachtsführung auf dem Obersalzberg am 22. August 1939 erklärt: „Wer redet denn heute noch von der Vernichtung der Armenier?“. Die Leugnung eines Völkermords und die Straflosigkeit der Täter stelle einen Nährboden für weitere Völkermorde dar, die auch heute immer noch stattfinden.

Im damaligen Deutschen Reich sei alles getan worden, um Berichte über die Massaker an Armeniern und Aramäern zu unterdrücken. So wurden etwa Journalisten vom Kriegspresseamt angewiesen, über die „armenische Frage“ zu schweigen. Auch heute werde weiter geschwiegen, die Leugnung des Völkermords und die Verunglimpfung und Diffamierung der Opfer geduldet. So sei 2005 der Verweis auf den Völkermord an den Armeniern zunächst aus dem brandenburgischen Lehrplan gestrichen worden, weil türkische Diplomaten dagegen vehement protestiert hatten. Heute jedoch sei Brandenburg das einzige deutsche Bundesland, das an den Schulen über die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich aufklärt. In den anderen Bundesländern werde über diesen Teil der Geschichte aus falscher Rücksichtnahme geschwiegen.

http://www.avaaz.org/de/petition/Deutschland_steh_zu_deiner_Verantwortung_Anerkennung_des_Volkermords_an_den_Armeniern_und_Aramaern/

Samson

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Beitrag von Samson Di Jul 02, 2013 5:41 pm

Wann genau das jungtürkische „Komitee für Einheit und Fortschritt“ den Beschluss fasste, die Armenier als Ganzes zu vernichten, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit bestimmen, da entsprechende Dokumente entweder fehlen, (noch) nicht zugänglich sind oder aber nie existierten. Ein möglicher Grund dafür wird auch im konspirativen Charakter des „Komitees für Einheit und Fortschritt“ gesehen, bei dem es üblich war, wichtige Befehle mündlich zu erteilen. Die zunächst bedrohliche Kriegssituation aufgrund der verlorenen Schlacht von Sarıkamış und die Frustration der jungtürkischen Führung werden als ebenso wichtige Elemente der Vorgeschichte der Vernichtung angesehen, wie die ersten osmanischen Erfolge in der Schlacht bei Gallipoli im März 1915. Im Zeitraum von Mitte März bis Anfang April 1915 dürften jedenfalls die entscheidenden Voraussetzungen für die kommenden Ereignisse geschaffen worden sein.
Der erste Schritt bestand in der Entwaffnung der armenischen Soldaten der osmanischen Armeen, die zum Teil anschließend getötet, zum Teil in Arbeitsbataillonen zusammengefasst wurden. Wenig später folgte die Hinrichtung mehrerer dieser Bataillone. Bei diesen und auch den folgenden Aktionen waren hauptsächlich die aus Kurden, freigelassenen Strafgefangenen und Flüchtlingen aus dem Balkan- und Kaukasusgebiet bestehenden Angehörigen der von Dr. Bahattin Şakir geleiteten Spezialeinheit Teşkilat-ı Mahsusa beteiligt, der vermutlich noch weitere Freiwilligenbanden (Çete) aller Art zugerechnet werden müssen.
Vor dem eigentlichen Deportationsgesetz vom 27. Mai 1915 fanden bereits im Februar und April die ersten Deportationen in Anatolien statt, die jedoch noch nicht die planmäßige Vernichtung zum Ziel hatten und sich deshalb auf die Überführung von Bevölkerungsteilen aus Adana, Zeytun und Dörtyol ins Landesinnere beschränkten. Auch in diesem Zusammenhang ist nicht völlig geklärt, wann schlussendlich der Entschluss gefasst wurde, die Deportationen so ablaufen zu lassen, dass sie zum Tod möglichst vieler Armenier führen mussten.

Im April 1915 erhoben sich die Armenier in Van und ließen sich nach erfolgreichem Widerstand „zahlreiche Schandtaten gegen die wehrlose muslimische Bevölkerung zuschulden kommen“. Dieser Aufstand und die revolutionäre Gewalt der Huntschak-Aktivisten galten der Zentralregierung als durchaus willkommene Rechtfertigung für ihr weiteres Vorgehen gegen das armenische Volk. Die armenisch-sozialistische Huntschak-Partei praktizierte indes die Beseitigung all jener armenischen und nichtarmenischen Repräsentanten, die ihren Zielen im Wege standen, und wollte damit staatliche Repressionen gegen die armenische Bevölkerung provozieren, um insbesondere Russland zum Eingreifen zu bewegen.Ferner gab es die sogenannten armenischen Fedajin, die von Persien oder Russland aus „in ganz Armenien Schrecken bei Türken und Kurden“ verbreiteten.
Im April und im Juni 1915 gab es Razzien gegen die armenische Elite in Konstantinopel. Die treibende Kraft dahinter war Innenminister Talât Bey. Er setzte sich gegen den Widerstand von Kollegen, die internationale Verwicklungen befürchteten, für die Entfernung der Armenier aus der Hauptstadt ein.Am 24. und 25. April 1915 wurden zunächst 235 Personen verhaftet. Laut offizieller Darstellung vom 24. Mai 1915 betrug die Zahl der Verhafteten schließlich 2.345. In den Akten des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches werden weitere Verhaftungen und Deportationen von Armeniern Konstantinopels erwähnt und teilweise in Einzelheiten beschrieben. Sie geschahen im Laufe des Jahres 1915 trotz der Versicherung der osmanischen Regierung, die Armenier Konstantinopels zu schonen.
Am 27. Mai 1915 wurde von der Regierung ein Deportationsgesetz erlassen. Mit diesem Gesetz wurden die Sicherheitskräfte angewiesen, die Armenier einzeln oder insgesamt zu deportieren. Die Armee wurde verpflichtet und beauftragt, Opposition oder bewaffneten Widerstand gegen Befehle der Regierung, gegen die Landesverteidigung oder gegen die öffentliche Ordnung unverzüglich mit militärischer Gewalt in härtester Form „zur Raison zu bringen“ und Übertretungen und Widerstand von „Grund auf zu vernichten“. Im Einzelnen liegen Berichte darüber vor, dass Grundstücke von Deportierten per Gesetz zwangsübertragen, Barmittel und zurückgelassene bewegliche Habe „vereinnahmt“ wurden. Es sind keine Fälle bekannt, in denen den Deportierten Kompensation für die Enteignung gezahlt wurde. In Häusern verbliebene Möbel und Gegenstände wurden geplündert. Vielfach wurden Gold und Schmuck unterwegs geraubt.
In Erzurum kabelte Hilmi Bey, der Inspektor des „Komitees für Einheit und Fortschritt“, nach dessen englischer oder französischer Bezeichnung (Committee of Union and Progress oder Comité Union et Progrès; abgekürzt: CUP) seine Mitglieder auch Unionisten genannt werden, an Bahaettin Şakır:

Es gibt Individuen innerhalb des Landes, die beseitigt werden müssen. Wir verfolgen diese Perspektive
.“
Im Juni 1915 schrieb der deutsche Botschafter Hans von Wangenheim aus Konstantinopel an den deutschen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg:
„Daß die Verbannung der Armenier nicht allein durch militärische Rücksichten motiviert ist, liegt zutage. Der Minister des Innern Talaat Bey hat sich hierüber kürzlich gegenüber dem zur Zeit bei der Kaiserlichen Botschaft beschäftigten Dr. Mordtmann ohne Rückhalt dahin ausgesprochen „daß die Pforte den Weltkrieg dazu benutzen wollte, um mit ihren inneren Feinden – den einheimischen Christen – gründlich aufzuräumen, ohne dabei durch die diplomatische Intervention des Auslandes gestört zu werden; das sei auch im Interesse der mit der Türkei verbündeten Deutschen, da die Türkei auf diese Weise gestärkt würde.[63]“
Ebenfalls im Juni berichtete der Generalkonsul in Konstantinopel Mordtmann:
„Das läßt sich nicht mehr durch militärische Rücksichten rechtfertigen; es handelt sich vielmehr, wie mir Talaat bej vor einigen Wochen sagte, darum die Armenier zu vernichten.
Bis in den Juli des Jahres 1915 hinein wurden die meisten Armenier zunächst in ihren Hauptsiedlungsgebieten an einigen Orten konzentriert, überwiegend in den Hauptstädten der betroffenen Vilayets. Sie wurden entweder gleich dort von türkischen Polizisten und Soldaten oder kurdischen Hilfstruppen ermordet oder auf Befehl Talâts ab dem 27. Mai 1915 auf Todesmärsche über unwegsames Gebirge Richtung Aleppo geschickt. Dabei ging es nicht um eine Umsiedlung. Max Erwin von Scheubner-Richter, der damalige deutsche Vizekonsul in Erzurum, berichtete dazu Ende Juli 1915 in einem Schreiben an den Botschafter Wangenheim:
„Von den Anhaengern letzterer [i. e. der ,schrofferen Richtung‛] wird uebrigens unumwunden zugegeben, dass das Endziel ihres Vorgehens gegen die Armenier die gaenzliche Ausrottung derselben in der Tuerkei ist.
Nach dem Kriege werden wir ,keine Armenier mehr in der Türkei haben‛ ist der wörtliche Ausspruch einer maßgebenden Persoenlichkeit. Soweit sich dieses Ziel nicht durch die verschiedenen Massakers  erreichen lässt, hofft man, dass Entbehrungen der langen Wanderung bis Mesopotamien und das ungewohnte Klima dort ein Uebriges tun werden. Diese Loesung der Armenierfrage scheint den Anhaengern der schroffen Richtung, zu der fast alle Militär- und Regierungsbeamte gehoeren , eine ideale zu sein. Das tuerkische Volk selbst ist mit dieser Loesung der Armenierfrage keineswegs einverstanden und empfindet schon jetzt schwer die infolge der Vertreibung der Armenier ueber das Land hier hereinbrechenden wirtschaftlichen Not [sic!].“
In einem Telegramm an den Gouverneur Diyarbakırs räumte Talât Pascha am 12. Juli 1915 ein, dass es in letzter Zeit „Massaker“ an den aus Diyarbakır deportierten Armeniern und anderen Christen gegeben habe. In Mardin seien 700 Armenier und andere Christen nachts aus der Stadt gebracht und „wie Schafe geschlachtet“ worden. Insgesamt schätze man die Zahl der bei den „Massakern ermordeten“ auf ca. 2.000 Personen. Es sei strikt verboten, andere Christen in die „disziplinarischen und politischen Maßnahmen“ gegen Armenier „einzubeziehen“. Derartige Vorfälle machten einen schlechten öffentlichen Eindruck, gefährdeten das Leben der Christen und seien sofort zu beenden.
Am 29. August 1915 schrieb Talât Pascha in einem chiffrierten Telegramm:
„Die Armenierfrage wurde gelöst. Es gibt keine Veranlassung, Volk oder Regierung wegen der überflüssigen Grausamkeiten zu beschmutzen.“
– nach Taner Akçam:
Zwei Tage später erklärte er in der Deutschen Botschaft Konstantinopel, die Maßnahmen gegen die Armenier seien überhaupt eingestellt:
«La question arménienne n'existe plus.»
„Die armenische Frage existiert nicht mehr.“
– Talât Pascha
Ernst Jäckh, den Türken wohlgesinnter Leiter der „Zentralstelle für Auslandsdienste“ im Auswärtigen Amt des Deutschen Reiches, erklärte im Oktober 1915 zur Rolle Talâts:
„Talaat freilich machte keinen Hehl daraus, dass er die Vernichtung des armenischen Volkes als eine politische Erleichterung begrüße.

Talât stand damit laut Jäckh im Widerspruch zum Finanzminister Mehmet Cavit Bey und zum Herausgeber der regierungstreuen Zeitung „Tanin“, Hüseyin Cahit Yalçın: „Dschawid und Hussein Dschahid opponierten immer energisch gegen diese armenische Politik, ersterer besonders aus wirtschaftlichen Erwägungen.“ Hüseyin Cahit Yalçın war allerdings später der Meinung, dass diejenigen, die die Deportationen befohlen und ausgeführt hatten, damit die Türkei gerettet hätten.
Interventionen und Vorhaltungen des deutschen Botschafters in außerordentlicher Mission in Konstantinopel, Paul Graf Wolff Metternich, im Dezember 1915 bei Enver Pascha, Halil Bey und Cemal Pascha sowie Wolff Metternichs Vorschlag, die Deportationen und Ausschreitungen öffentlich zu machen, wurden von Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg nicht gebilligt:
„Die vorgeschlagene öffentliche Koramierung eines Bundesgenossen während laufenden Krieges wäre eine Maßregel, wie sie in der Geschichte noch nicht dagewesen ist. Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht. Bei länger andauerndem Kriege werden wir die Türken noch sehr brauchen. Ich begreife nicht, wie Metternich diesen Vorschlag machen kann, obwohl er es nicht für ausgeschlossen hält, daß Djemal Enver verdrängt.“
Aber auch andere ausländische Gesandte erfassten die Vorgänge in ihrer ganzen Tragweite, so zum Beispiel der US-Botschafter Henry Morgenthau, der aufgrund von Gesprächen mit den jungtürkischen Führern in seinen 1918 veröffentlichten Memoiren resümierte:

When the Turkish authorities gave the orders for these deportations, they were merely giving the death warrant to a whole race; they understood this well, and, in their conversations with me, they made no particular attempt to conceal the fact. […] I am confident that the whole history of the human race contains no such horrible episode as this. The great massacres and persecutions of the past seem almost insignificant when compared to the sufferings of the Armenian race in 1915.”
– Henry Morgenthau
Abdulahad Nuri, ein hoher Deportationsoffizier, bekräftigte später laut Gerichtsakten, Talât habe ihm erklärt, die Deportationen verfolgten den Zweck der Vernichtung. Beim Yozgat-Verfahren wurden am 22. Februar 1919 zwölf Telegramme verlesen. In diesen Telegrammen wurde die Aussage Nuris, dass die Vernichtung das Ziel der Deportation sei, mehrfach bestätigt. Der später im Bayburt-Verfahren wegen seiner Beteiligung am Völkermord hingerichtete Landrat Nuri sagte später vor Gericht aus, er habe den geheimen Befehl erhalten, keinen Armenier am Leben zu lassen. General Vehib Pascha, Oberkommandierender der 3. Armee erklärte nach dem Krieg vor der sogenannten Mazhar-Kommission:
„Die Deportationen der Armenier wurden im völligen Widerspruch zur Menschlichkeit, Zivilisation und behördlichen Ehre durchgeführt. Die Massaker und die Ausrottung der Armenier, der Raub und die Plünderung ihres Eigentums waren das Resultat von Entscheidungen, die vom Zentralkomitee des Komitees für Einheit und Fortschritt ausgingen.“
Die Deportationen wiesen überall dasselbe Grundmuster auf: Entwaffnung, Ausschaltung der wehrfähigen Männer, Liquidierung der lokalen Führung, Enteignung, Todesmärsche und Massaker. Maßnahmen zur Wiederansiedlung wurden nicht getroffen. So lehnte das Innenministerium ein Gesuch des Gouverneurs von Aleppo ab, provisorische Behausungen für die Deportierten zur Verfügung zu stellen.Alle Angebote anderer Staaten, den Deportierten während der Märsche oder am Zielort humanitäre Hilfe zu leisten, lehnte Konstantinopel strikt ab. Es existiert kein Beweis, dass den Deportierten am Zielort Land zugewiesen wurde oder ihnen andere Güter zur Verfügung gestellt wurden.Çerkez Hasan (Hasan, der Tscherkesse), ein osmanischer Offizier, der für die Wiederansiedlung der Armenier in der syrischen und irakischen Wüste verantwortlich war, trat im Jahre 1915 zurück, als ihm klar wurde, dass das Ziel nicht die Wiederansiedlung, sondern die Vernichtung war. Die Zentralregierung ergriff harte Maßnahmen gegen Gouverneure und Landräte, die sich den Deportationsbefehlen widersetzten. Die Gouverneure von Ankara, Kastamonu und Yozgat wurden abgesetzt. Der Gouverneur Ankaras, Mazhar Bey, berichtete später, der Grund seiner Absetzung sei seine Weigerung gewesen, den mündlich übergebenen Befehl des Innenministers auszuführen, die Armenier während der Deportation zu töten. Die Landräte von Lice, Midyat, Diyarbakır und Beşiri sowie die Gouverneure von Basra und Müntefak wurden aus diesem Grunde ermordet oder hingerichtet. Unter Moses Der Kalousdian kam es auf dem Mosesberg zum einzigen erfolgreichen armenischen Widerstand, gegen den wie schon vorher in Zeitun und kurz darauf in Urfa der deutsche Verbindungsoffizier Eberhard Graf Wolffskeel von Reichenberg die Artillerie-Angriffe befehligte.
Militärische Erfordernisse für die Deportationen scheiden aus, da der Verdacht auf Zusammenarbeit mit dem Feind sich nicht auf Frauen und Kinder und frontferne Armenier erstrecken konnte, die zudem direkt in die Kriegszone deportiert wurden.Die Deportationen betrafen ferner nahezu die gesamte armenische Zivilbevölkerung Anatoliens, die sich im Allgemeinen ruhig verhielt.[92] Sie waren auch nicht die Folge eines Bürgerkrieges, da es keine zentral gesteuerte landesweite Rebellion der Armenier gab.
Allen Beteiligten und Verantwortlichen muss klar gewesen sein, dass die „Delokalisierung“ (Osmanisch tehcîr oder teb'îd, ‏تهجير‎ oder ‏تبعيد‎) unter den Bedingungen von 1915/16 einem Todesurteil sehr nahe kommen musste.[10] In den schließlich erreichten Lagern im heutigen Syrien starben die Armenier mangels Versorgung durch Auszehrung und Seuchen, sofern sie nicht unterwegs durch Angriffe kurdischer Stämme ums Leben kamen. Nach Darstellung des deutschen Offiziers im Dienste der osmanischen Armee und Augenzeugen der Ereignisse, Rafael de Nogales, wurden die Armenier in den Todeszügen mancherorts von Zivilisten beschützt und versteckt. An anderen Orten musste die Gendarmerie die Kolonne vor Angriffen der Bevölkerung schützen. Auch beteiligten sich
„türkische Polizisten, Gendarmen und Soldaten [...], teils auf Befehl ihrer Vorgesetzten, teils eigenmächtig, an der Tötung der Ausgesiedelten.“


An der Logistik der Deportationen war auch das deutsche Militär beteiligt, wie es ein von Oberstleutnant Böttrich, dem Chef des Verkehrswesens (Eisenbahn-Abteilung) im türkischen Großen Hauptquartier, im Oktober 1915 unterzeichneter Deportationsbefehl zeigt, von dem armenische Arbeiter der Bagdadbahn betroffen waren.[96] Die Bagdadbahn selbst und die Anatolische Eisenbahn dienten auch schon vorher dem Transport gefangener Armenier. Franz Günther, der Vizepräsident der Anatolischen Eisenbahn-Gesellschaft, schrieb am 17. August 1915 an Arthur von Gwinner, den Sprecher des Vorstandes der Deutschen Bank:
„Man muss in der Geschichte der Menschheit weit zurückgehen, um etwas Ähnliches an bestialischer Grausamkeit zu finden wie die Ausrottung der Armenier in der heutigen Türkei.“
Einem weiteren Bericht an Gwinner legte Günther eine Fotografie bei, die eine große Zahl Armenier zeigt, die in einen Zug hineingepfercht waren. Dazu erläuterte er:
„Einliegend sende ich Ihnen ein Bildchen, die Anatolische Bahn als Kulturträgerin in der Türkei darstellend. Es sind die Hammelwagen, in denen beispielsweise 880 Menschen n 10 Wagen befördert werden.“
In den folgenden zwei Jahren wurden nach und nach auch die in den westanatolischen Provinzen lebenden Armenier – mit Ausnahme von Konstantinopel und Smyrna, wo sich der deutsche General Liman von Sanders unter Androhung von militärischen Gegenmaßnahmen gegen die Deportationen und Massaker stellte[98] – deportiert oder ermordet.

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Beitrag von Samson Di Jul 02, 2013 5:52 pm

Mehmed Talat, bekannt als Talat Bey oder Talat Pascha (Talat Paşa),war Innenminister und Großwesir der Osmanen und einer der Anführer der so genannten Jungtürken.
Talat ist im Juli 1872 n.Chr. in Kardschali im heutigen Bulagarien, damals zur Provinz Edirne gehörend, in sozial ärmeren Verhältnissen geboren. Als Sechsjähriger erlebte er den Russisch-Türkischen Krieg von 1877/78 n.Chr. und die russische Besetzung seiner Heimat. Diese Kindheitserlebnisse prägten ihn und legten den Keim für seine später ausgeprägte nationalistische Ideologie, die er verbreitete. Während der Studentenzeit schloss er sich dem nationalistischen Flügel der jungtürkischen Bewegung an, die eine Rettung des untergehenden Osmanischen Reichs gegen die Bedrohung durch imperialistische Großmächte propagierte.

Nach Abschluss des Universitätsstudiums wurde er Telegrafenbeamter im in den Staatsdienst. Gleichzeitig entwickelte er sich zu einem führenden Kopf der Jungtürken. Talat war 1906 n.Chr. Gründungsmitglied der jungtürkischen Partei Komitee für Einheit und Fortschritt (İttihad ve Terakki Fırkası) und sorgte dafür, dass die jungtürkische Bewegung um die Jahrhundertwende zunehmend Anhänger im türkischen Offizierscorps gewann. Insbesondere zur heimatlichen Garnison in Thessaloniki hatte er enge Verbindungen und förderte den Aufstieg des jungen Ismail Enver.

Talat Pascha gehörte der Freimaurergroßloge der Türkei an und war erster Großmeister der Freimaurergroßloge der Türkei. Kritiker werfen ihm vor mit dem freimaurerischen Denken die islamische Basis der Türkei zugunsten des Nationalismus zersetzt zu haben.

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